Spendenaufruf Videodolmetscher

Positionspapier Sprachmittlung (pdf Download)

Seit Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine am 24. Februar wurden bereits über 272.000 Kriegsflüchtlinge in Deutschland aufgenommen (Stand: 28.03.2022; nur registrierte Flüchtlinge, tatsächliche Anzahl vermutlich viel höher)1. Die Erfahrung von Krieg, Vertreibung und Flucht sowie die Sorge um zurückgebliebene Familienangehörige und Bezugspersonen stellt dabei eine außerordentliche psychische Belastung dar, die ein seelisches Ankommen im Aufnahmeland, eine Rückkehr in den Alltag und erfolgreiche Integration in die Aufnahmegesellschaft massiv belastet oder unmöglich macht. Studien zu Kriegsflüchtlingen anderer Konflikte zeigen, dass 20 bis 30% der Flüchtlinge unter schweren Depressionen oder Posttraumatischen Belastungsstörungen leiden und deswegen schnellstmöglich eine therapeutische Behandlung benötigen, um die Symptome zu lindern und einer Chronifizierung vorzubeugen2. Die notwendige psychologische Hilfe zur Verarbeitung des Erlebten ist jedoch durch bestehende Sprachbarrieren für deutsche Therapeut:innen und Ärzt:innen nur schwer zu leisten.

An dieser Stelle setzte das Pilotprojekt „Kultursensibles Dolmetschen in traumafokussierter Psychotherapie bei Menschen mit Fluchterfahrung“ an, welches im Jahr 2021 mithilfe von Video- und Telefongestützter Übersetzung die Traumatherapie der Traumaambulanz sowie der Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik des Universitätsklinikums Dresden (PSO) auch für Menschen mit Fluchthintergrund ermöglichte. Professionelle Dolmetscher stellten dabei durch ihre hohe Sprachkompetenz unabhängig von räumlicher Präsenz sicher, dass auch sensible, emotionale und traumatische Gesprächsinhalte sicher verstanden und kommuniziert wurden und die Therapie trotz der Sprachbarriere erfolgreich durchgeführt werden konnte.

Übersetzungsleistungen werden in Deutschland jedoch nicht von den Krankenkassen übernommen, weswegen es aktuell keine Finanzierung für Dolmetscherleistungen an der Traumaambulanz Dresden gibt. Dadurch stellt die Sprachbarriere zwischen den Kriegsflüchtlingen und den Mitarbeiter:innen der Traumaambulanz bzw. der PSO eine unüberbrückbare Barriere für schnelle psychische Hilfe und Unterstützung dar.

Daher bitten wir Sie um Ihre Hilfe: Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit, indem Sie für das Projekt spenden und uns ermöglichen, mithilfe von Übersetzern den Geflüchteten psychische Hilfe anbieten zu können und das seelische Leid, das durch die Flucht entstanden ist, zu lindern.

Direkt spenden (Paypal/Kreditkarte)

Per Überweisung:

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Förderverein Traumanetz
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Quellen:

  1. https://mediendienst-integration.de/migration/flucht-asyl/ukrainische-fluechtlinge.html
  2. Alpak et al, 2015 (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25195765/), Heeren et al, 2017 (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22900706/), Steel et al., 2009 (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19654388/)